Wissenschaftlicher Hintergrund
Das Funktionieren systemischer Aufstellungen basiert im Wesentlichen auf der Systemtheorie mit ihren allgemeingültigen Prinzipien des Lebens. Der schweizer Biologe Ludwig von Bertalanffy hat die Phänomene beschrieben und wie folgt definiert:
Elemente eines Systems treten unweigerlich zueinander in Beziehung und stoßen damit einen energetischen Prozess an. Art und Stärke dieser Impulse sowie deren Reaktionen sind abhängig von der Stellung der Elemente zueinander. Systeme geraten auf diese Weise in Unruhe und haben die Tendenz, eine bestmögliche Ordnung und damit Ruhe herzustellen.
Entwickelt hat Bertalanffy die Systemtheorie während seiner Studien in der Krebsforschung sowie Forschungen in Physiologie und Biophysik. Später hat er seine Theorie in anderen Disziplinen erhärtet. Nach den Naturwissenschaften haben sich auch die Geisteswissenschaften der Systemtheorie angeschlossen, und selbst Philosophen verweisen auf sie, wenn es um Menschenbild und Ethik geht.
Soziale und psychische Systeme gelten als so genannte offene Systeme. Das bedeutet, dass an die Peripherie eines Systems weitere angrenzen und Einfluss auf das System nehmen können. Daher bleiben solche Systeme immer lebendig.
Namhafte Wissenschaftler der Gegenwart beschäftigen sich mit der Systemtheorie und angrenzenden Gebieten. Als wichtigster deutscher Systemtheoretiker gilt bis heute der Soziologe Niklas Luhmann. Seit systemische Aufstellungen ins Interesse von Organisationen gerückt sind, bemühen sich neben Soziologen und Psychologen auch Wirtschaftswissenschaftler um Erklärungsmodelle mit Akzeptanz in der Wirtschaft. Eine leicht verständliche Darstellung liefere ich in meinem Buch: Wissenschaft oder Hexerei? Warum systemische Aufstellungen funktionieren müssen.
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